Crosslinking

Vernetzungsverfahren (X-Linking)

Das Crosslinking (Quervernetzung) ist eine Methode zur mechanischen Stabilisierung von Geweben. Dieses Verfahren wird bereits seit mehreren Jahrzehnten in anderen Fachbereichen der Medizin angewandt, am Auge wurde es jedoch erst in den 90er Jahren neu entwickelt. Das therapeutische Ziel besteht in der künstlichen Erhöhung der Kollagengewebsvernetzung, der mechanischen Stabilität und der Widerstandsfähigkeit der Hornhaut. Die Behandlung der Hornhaut erfolgt durch eine Kombination von UV-Bestrahlung mit Verabreichung von Riboflavin-Augentropfen (Vitamin B2 Abkömmling). Die Dauer der UV-Bestrahlung wird je nach Hornhautdicke entsprechend gewählt, so dass die unter der Hornhaut gelegenen Augenstrukturen nicht beeinträchtigt werden. Indikationen: Das Crosslinking-Verfahren findet in der Behandlung des Keratokonus seine Anwendung. Ziel ist es die Vorwölbung der Hornhaut zu stabilisieren und dem Voranschreiten des Keratokonus entgegen zu wirken.

Vorbereitung

Zur Optimierung des Operationsergebnisses ist es empfohlen, dass sich der Patient 5 Tage vor dem geplanten Eingriff bei einem Kontaktlinsenspezialisten eine Ortho-K-Linse anpassen lässt und diese dann bis zum Behandlungstag trägt.

Operationsablauf

Die Operation wird ambulant durchgeführt. Sie dauert mit der Vorbereitung circa 2 Stunden und erfolgt unter örtlicher Betäubung. Zunächst wird die äußere Schicht der Hornhaut, das Epithel, entfernt. Dies ist notwendig, damit das Riboflavin in die Hornhaut eindringen kann. Nach einer halbstündigen Tropfbehandlung mit dem Farbstoff wird die Hornhaut weitere 30 Minuten mit UV-Licht bestrahlt. Am Ende des Eingriffs wird eine therapeutische Schutzkontaktlinse auf die Hornhaut gesetzt. Diese bleibt einige Tage auf dem Auge und darf nur beim behandelnden Augenarzt entfernt werden.

Erfahrungen

Durch den Eingriff ist ein Teil der Hornhautoberfläche offen. Dies kann vom Empfinden und Heilungsprozess mit einer „Schürfwunde“ z.B. am Knie verglichen werden. In den ersten Wochen nach der Behandlung kann die Sehleistung schwanken, die Sicht zunächst verschwommener sein als zuvor und eine stärkere Blendung durch helles Licht auftreten. Auch die Anwendung von künstlichen Tränenersatzmitteln kann erforderlich sein. All dies gehört zum normalen Heilungsprozess. Nach dieser Phase und dem Abklingen der postoperativen Symptome erreichen die Patienten die gleiche oder sogar eine bessere Sehschärfe als vor der Operation.