Kataraktchirurgie

Therapie des Grauen Stars

Eine gesicherte medikamentöse Therapie zur Rückbildung der Katarakt gibt es nicht. Um eine Verbesserung der Sehkraft zu erreichen, muss eine Operation erfolgen. Sie ist der häufigste chirurgische Eingriff am Auge und einer der sichersten.

Das Prinzip einer Kataraktoperation ist es, durch das Entfernen der eingetrübten Linse die frühere Sehschärfe wieder herzustellen. In der Regel wird die Staroperation unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert weniger als 20 Minuten. Die Betäubung kann ohne Spritze mittels Tropf- oder Gelanästhesie erfolgen. Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten der Linsenentfernung:

  • Intrakapsulär: Bei der intrakapsulären Methode wird die Linse komplett mitsamt ihrer Kapsel aus dem Auge entfernt. Diese Technik wird nur noch selten angewandt.
  • Extrakapsulär: Bei der extrakapsulären Operation wird die vordere Linsenkapsel eröffnet, um anschließend das Innere der Linse zu entfernen, während der Operateur die hintere Kapselwand bestehen lässt. So bleibt dem Auge die natürliche Barriere zwischen hinterem und vorderem Augenabschnitt erhalten. Die modernste und gebräuchlichste Form der extrakapsulären Operationstechnik ist die sogenannte Phakoemulsifikation. Dabei wird der Linsenkern durch Ultraschall zerkleinert und anschließend abgesaugt.

Linsenersatz

Da durch die Entfernung der Linse, dem Auge ein Teil seines optischen Systems (welches mit dem Objektiv bei einer Kamera verglichen werden kann) entfernt wird, muss man dieses Defizit wieder ausgleichen. Hierfür gibt es prinzipiell drei Korrekturmöglichkeiten:

  • Starbrille
  • Kontaktlinse
  • Intraokulare Linse (eine ins Auge gepflanzte Kunstlinse).
linsenersatz_grafik

Die Implantation einer intraokularen Linse eignet sich besonders, da sie den natürlichen Bedingungen am nächsten kommt. Die Linsen werden nach ihrem Implantationsort unterschieden. So kann man unterteilen in Vorderkammerlinsen, irisgetragene Linsen und Hinterkammerlinsen, die sich wiederum differenzieren lassen nach Hinterkammerlinsen mit Kapselsackfixation oder mit Sulkusfixation. Die Implantation einer Hinterkammerlinse in den Kapselsack stellt heutzutage die gebräuchlichste Methode bei der Staroperation dar. In Ausnahmefällen ist diese Operationsform jedoch nicht möglich, so dass dann auf Alternativen zurückgegriffen werden muss.

Die intraokularen Linsen bestanden früher aus Poly-Methyl-Meth-Acrylat (PMMA), was dem besser bekannten Plexiglas entspricht. Immer öfter werden auch faltbare Kunstlinsen aus modifiziertem Acrylat, Silikon oder Hydrogel eingepflanzt. Weil die Kunstlinsen starr sind, können sie einen Teil der Funktion der menschlichen Linse, nämlich die Akkommodation (das "Scharfstellen" von nah bis unendlich), nicht übernehmen. Aus diesem Grunde benötigt man auch nach der Staroperation eine Brille, in der Regel vor allem zum Lesen. Daher haben die Hersteller neben den herkömmlichen Linsen mit einer einzigen Brechungsstärke inzwischen auch Linsen mit zwei oder mehreren Brennpunkten entwickelt, die sogenannten Multifokallinsen. Häufig kommt man dann im täglichen Leben ohne Brille aus.

Komplikationen der Operation: Mit einer Gesamtrate von 1-3% ist die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation durch die Kataraktoperation sehr gering, und die meisten Komplikationen lassen sich gut behandeln. Extrem selten sind eine während der Operation auftretende Blutung ins Auge oder eine Infektion des Auges durch eingeschleppte Keime, die in den ersten Tagen nach der Operation auftritt. Häufiger bildet sich postoperativ (Monate bis Jahre nach der Operation) ein sogenannter Nachstar. Dieser kann meistens mit einer Laserbehandlung entfernt werden.

Kataraktoperation an der Augentagesklinik Spreebogen

Die Kataraktoperation wird ambulant in der Augentagesklinik Spreebogen oder bei Bedarf stationär in der Augenklinik im Ringcenter durchgeführt. Generell bieten wir den Patienten höchsten Qualitätsstandard der Operationstechnik. Hierbei kommen je nach Ausgangsbefund und Bedürfnis des Patienten verschiedene Alternativen zum Einsatz. Wir unterscheiden zwischen zwei Operationtechniken, den konservativen Eingriff mit Skalpell und den innovativen Eingriff ohne Skalpell mit dem Femtosekundenlaser.

Art der Betäubung: Als Alternative zu der bisher meistens durchgeführten örtlichen Betäubung durch eine Spritze unter das Auge bieten wir die Möglichkeit der Betäubung nur durch Gabe von Augentropfen und -gelen ohne Spritze.

Art der Schnittführung: Abhängig von der präoperativen Hornhautverkrümmung und der zu implantierenden Linse werden vom Operateur die Lage und die Länge des Starschnitts gewählt. Dabei beträgt die Länge des Schnittes in der Regel zwischen 2,5 bis 3,2 mm. Der Schnitt wird so präpariert, dass er sich im Normalfall selbst verschließt und keine zusätzliche Naht nötig ist (sogenannter Tunnelschnitt). Die Wahl des Operateurs, wo der Tunnel präpariert wird, kann zudem die Stabsichtigkeit (Astigmatismus) günstig beeinflussen.

Lasergesteuert: Der Femtosekundenlaser sendet sehr kurze Lichtimpulse mit enorm gebündelter Energiedichte in das Gewebe, es entstehen viele kleine Luftbläschen aus Wasser und Kohlendioxid, die das Gewebe exakt an der errechneten optimalen Position ablösen.

Art der Intraokularlinse: Wir bieten grundsätzlich Linsen aller erhältlichen Materialien an. Die entsprechende Wahl wird individuell nach den Bedürfnissen des Patienten abgestimmt. Für einige Patienten ist auch die Implantation einer Multifokallinse oder torischen Intraokularlinse empfehlenswert, wobei eine besonders intensive Voruntersuchung und Beratung stattfindet.

Nach der Operation muss der Patient Augentropfen und -salbe benutzen und das operierte Auge sollte regelmäßig kontrolliert werden. Bei ambulant durchgeführten Operationen wird das Auge am Folgetag in der Augentagesklinik oder bei dem jeweiligen überweisenden Augenarzt angesehen. Gleiches gilt für eine stationär durchgeführter Operation, wobei der Aufenthalt in der Klinik circa 2-3 Tage beträgt.

Die Patienten sind bereits wenige Tage nach der Operation wieder arbeitsfähig. Eine neue Brille kann circa 4 bis 6 Wochen nach der Operation verschrieben werden.